Ein Vorschlag sieht gestaffelte Plugin-Veröffentlichungen vor, ähnlich wie im App Store oder oder Play Store, bei denen Nutzer*innen die Updates schrittweise erhalten.
Du kannst diesen Podcast über Pocket Casts, Spotify und Apple Podcasts anhören oder den Feed direkt abonnieren.
Transkript
Hallo, ich bin Simon Kraft und ihr hört den WP Podcast, mit den wöchentlichen Nachrichten aus der WordPress-Community.
Diese Folge behandelt die Woche vom 7. bis 13. Juli 2025
Ein Vorschlag von Matt Mullenweg, möchte gestaffelte Veröffentlichungen (phased rollouts) von Plugin-Updates im Verzeichnis von wordpress.org einführen. Ähnlich wie in Apples App Store oder Googles Play Store.
So könnten Autor*innen Updates zuerst an einen kleinen Teil von Websites ausrollen. So kann man Feedback sammeln und Fehler erkennen, bevor alle Websites das Update bekommen. Die bisherigen Betatests bleiben bestehen.
Entwickler*innen und Firmen wie Hostinger, Automattic, WooCommerce, Elementor und Awesome Motive unterstützen die Idee. Sie schlagen sofortige, gleichmäßige oder stufenweise Phasen vor — zum Beispiel 10, 25, 50 und 100 %. Sie wünschen sich auch mehr Analysen und Fehlerberichte in einem Kontrollpanel. Ein Test-Patch existiert bereits. Die Aufnahme in WordPress 6.9 wird geprüft.
Ich persönlich bin mir unsicher, wie nützlich dieses Feature für kleinere Plugins sein wird, für große Plugins mit vielen Hunderttausend Installationen ist es aber definitiv ein sehr guter Schritt.
Ein Ticket im Meta Trac beschreibt, dass eine Oberfläche nötig ist, um Versionen nach Prozentsätzen zu verwalten. Der Anfang soll nur mit Auto-Updates gemacht werden. In über 30 Kommentaren diskutieren Mitwirkende Segmentierungen, Schwellenwerte für Seiten, verschiedene Zustände in der Update-API und wie man Auto-Updates von manuellen Updates unterscheidet. Außerdem ist die Unterstützung von WordPress-Versionen ab 2.8 ein Thema.
Updates
WordPress 6.8.2 hat in der Release-Kandidaten-Phase. Die allgemeine Veröffentlichung ist für heute Dienstag, den 15. Juli geplant. Es sind 20 Korrekturen im Core und 15 im Editor enthalten.
Und außerdem sieht so aus, als ob wir dieses Jahr doch noch WordPress 6.9 sehen würden. Die Veröffentlichung ist für den 2. Dezember 2025 geplant. Die erste Beta soll am 21. Oktober starten. Es werden Mitwirkende gesucht – für Technik, Design, Tests und Koordination. Das ist überraschend, nachdem im Frühjahr geplant wurde, für die nächsten Jahre, statt wie sonst drei, nur ein einziges größeres Updates pro Jahr zu veröffentlichen. 6.9 wäre demnach erst in 2026 dran gewesen.
Einige der Ideen für WordPress 6.9 sind:
- Fertigstellung und Stabilisierung laufender Funktionen:
- Design-Werkzeuge und Verbesserungen beim Schreiben.
- Block-Binding-API, HTML-API und Interaktivitäts-API.
- Verbesserungen bei der Befehlspalette.
- Frühzeitige Förderung eines kanonischen Plugins mit KI-Fokus. Es soll sich auf grundlegende APIs stützen, statt KI direkt in den Core zu integrieren.
Zum Redesign des Admin-Bereichs gibt es eine erste Zustimmung. Es soll über das Gutenberg-Plugin als freiwilliges Experiment getestet werden. Die Diskussion über das Redesign zeigt auch das Interesse an mehr Kollaborationswerkzeugen. Dazu gehören Block-Kommentare und asynchrone Workflows. Einige dieser Funktionen sind bereits in Gutenberg in Arbeit.
Core-Team
Das Core-Team hat vorgeschlagen, PHPStan in den Entwicklungs-Workflow des WordPress-Cores zu integrieren. PHPStan ist ein Tool zur statischen Analyse von PHP-Code und wird bereits in vielen anderen Projekten genutzt.
Geplant ist, PHPStan als Entwicklungsabhängigkeit mit vordefinierter Konfiguration einzuführen. Die Analyse soll Pflichtprüfung in GitHub-Actions werden. Die Nutzung wird im Handbook dokumentiert. Der bestehende Code darf vorerst noch Warnungen zeigen. Neuer Code muss den PHPStan-Standards entsprechen.
PHPStan hilft, Fehler in ungetestetem Code zu erkennen, logische und Typfehler zu vermeiden, automatisch Feedback zu geben und die Einführung neuer Regeln schrittweise umzusetzen. Große Refactorings werden nicht nötig. Die Lernkurve ist zwar da, aber viele in der Community kennen PHPStan bereits. Es ergänzt PHPCS gut. Der Vorschlag bleibt einige Wochen offen, der Pull Request wird vorbereitet, das Gutenberg-Team einbezogen und das Handbook aktualisiert. Für die Umsetzung muss PHP 7.4 zur Mindestversion werden. Die Entscheidung dazu wird bald bekannt gegeben – vor dem Release von 6.9.
In diesem Zusammenhang wurde vorgeschlagen, das Beta-Label für PHP 8.3 in WordPress 6.8 zu entfernen. Zwei Kriterien für das Beta-Label wurden angepasst: Es braucht keine 3 Monate Nutzungszeit mehr, wenn über 10 % der Seiten die Version nutzen. Außerdem darf die Änderung rückwirkend auf das aktuelle Release angewendet werden. Der Core ist seit November 2023 kompatibel. Damit ist klar, dass PHP 8.3 nun voll unterstützt wird. Das soll Nutzer*innen und Anbieter*innen zur Aktualisierung motivieren. PHP 8.4 bleibt im Beta-Support, da es unter 10 % Nutzung liegt. PHP 8.5 ist noch in Entwicklung und kommt im November 2025.
Plugins-Team
Das Plugins-Team hat eine Namensänderung bekanntgegeben. Statt dem bisherigen Namen Plugin Review Team wird es nun offiziell offiziell Plugins Team heißt. Der neue Name soll den erweiterten Aufgabenbereich seit Juni 2023 besser widerspiegeln. Dazu gehört weiterhin die Prüfung neuer Plugins – die Einreichungen sind um 87 % gestiegen. Außerdem wird das interne Scanner-Tool verbessert. Es prüft über 220 Regeln automatisch und nutzt KI für Namenschecks. Auch Community-Werkzeuge wie Plugin Check werden von diesem Team vorangetrieben. Zudem arbeitet das Team mit dem Meta-Team zusammen, um Tickets zu lösen und Funktionen zur Stärkung von Sicherheit und Zuverlässigkeit vorzuschlagen. Der Name wurde intern schon genehmigt. Die Änderung betrifft die Seitentitel, Erwähnungen auf wordpress.org und alle offiziellen Mitteilungen.
WordPress Foundation
Die WordPress Foundation hat WordPress Credits gestartet. Es ist ein neues Praktikumsprogramm für Studierende. Es kombiniert eine Einführung in Open-Source-Prinzipien und Tools wie Slack, Make-Blogs oder GitHub mit einem Projekt, das zur Studienrichtung passt – zum Beispiel Übersetzung, Entwicklung, Dokumentation oder Event-Organisation. Nach einem Pilotprojekt mit der Universität Pisa, das bei der WordCamp Europe 2025 vorgestellt wurde, bietet das Programm flexible Zeiträume von 3 bis 4 Monaten oder festgelegte Stunden. Es gibt individuelle Betreuung und eine Kontaktperson der WordPress Foundation, die sicherstellt, dass Beiträge wie Code, Inhalte oder Übersetzungen öffentlich und offiziell eingebunden werden.
Universitäten und Einrichtungen können sich über ein Formular anmelden. Firmen aus der Community sind eingeladen, Mentorinnen zu sponsern oder Ressourcen bereitzustellen, um die nächste Generation von Contributoren zu unterstützen.
Vielen Dank fürs Zuhören und bis zur nächsten Woche!
Alle Informationen zu diesem Podcast und alle Links findet ihr wie immer auf wppodcast.de. Außerdem gibt es diesen Podcast in weiteren Sprachen: Katalanisch, Spanisch, Englisch und Portugisisch
Dieser Podcast ist eine Co-Produktion von KrautPress. Er wird unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht. Der Text im spanischen Original stammt von Javier Casares. Deutsche Übersetzung, Schnitt und Produktion von mir, Simon Kraft.
Schreibe einen Kommentar