Das Tool zur Ticketverwaltung und Organisation der WordCamps ist nach mehreren Jahren ohne Änderungen veraltet. Nun liegt ein Vorschlag zur Aktualisierung vor.
Du kannst diesen Podcast über Pocket Casts, Spotify und Apple Podcasts anhören oder den Feed direkt abonnieren.
Transkript
Hallo, ich bin Simon Kraft und ihr hört den WP Podcast, mit den wöchentlichen Nachrichten aus der WordPress-Community.
Diese Folge behandelt die Woche vom 9. bis 15. Juni 2025
Einer der Grundpfeiler bei der Organisation von WordCamp-Events war viele Jahre das Plugin Camptix. Das Ticketsystem hat Veranstalter*innen weltweit unterstützt, ihre Events effizient zu planen und umzusetzen.
Doch die Erwartungen von Teams und Besuchern haben sich verändert. Das System zeigt inzwischen seine Grenzen. Die aktuellen Werkzeuge funktionieren, aber entsprechen aber nicht mehr dem, was die heutigen Zeit erfordern.
Deshalb stellt sich die wichtige Frage: Wie kann die WordCamp-Erfahrung durch bessere Technologie verbessert werden?
Die Herausforderung ist klar: Camptix braucht eine grundlegende strukturelle Überarbeitung. Es geht nicht nur um Fehlerbehebung, sondern um eine echte Modernisierung. Veranstalter*innen wünschen sich bessere Statistiken, mehr Kontrolle über Tickets und klarere Kaufabläufe.
Teilnehmende brauchen einfache Prozesse und die Möglichkeit, ihre Tickets selbst zu verwalten. Die Situation verschärft sich, weil es keinen aktiven Support mehr für Camptix gibt. Auch die Einstiegshürde für interessierte Mitwirkende ist am Camptix-Plguin ist hoch.
Deshalb gibt es nun einen offenen Vorschlag aus dem WordPress-Community-Team, um CampTix zu verbessern. Es gibt konkrete Ideen: bessere Integration von Daten für Analysen, ein neues Kaufverfahren, einfache Rückerstattungen und mehr Selbstständigkeit für Teilnehmende. Auch die Verwaltung von Währungen und Rabattcodes soll modernisiert werden.
Dieser Vorschlag ist nicht nur technisch. Er betrifft auch die Organisation. Es geht darum, den Menschen zuzuhören, die Camptix täglich nutzen, und einen gemeinsamen Plan zu entwickeln.
Die nächsten Schritte sind dafür entscheidend. Ideen können ab jetzt im offiziellen Blog und im Slack-Kanal #meta-wordcamp
eingebracht werden. Danach werden Aufgaben je nach Wirksamkeit und Umsetzbarkeit priorisiert. Entwickler*innen, Designer*innen und Veranstalter*innen sollen sich gemeinsam am Projekt beteiligen.
Gutenberg
In der Gutenberg-Version 21.0 gibt es neue Optionen zur Auswahl des HTML-Elements bei Button- und Trenner-Blöcken. Für Buttons kann man zwischen <a>
und <button>
wählen, für Trenner zwischen <hr>
und <div>
. Diese Auswahl erfolgt im Bereich „Erweitert“ und verbessert die Barrierefreiheit und semantische Kontrolle.
Außerdem wurde das Tools Panel umfassend überarbeitet. Es vereint nun die Einstellungen für viele Blöcke — darunter Button, Embed, File, Liste, Navigation, Post Title und RSS. Das sorgt für eine konsistentere und übersichtlichere Bearbeitung.
Außerdem wurden Barrierefreiheit und Nutzbarkeit verbessert. Die Tastaturnavigation und Fokussteuerung in wichtigen Blöcken wie Button, Spalten und Details wurde optimiert. Das soll Nutzer*innen mit Assistenztechnologien helfen.
Zudem wurden viele Fehler behoben: bei Blocksteuerungen, Galeriebeschriftungen und bei der Übersetzung von Social-Links.
Core-Team
Das Core-Team hat während des Committer-Treffens auf dem WCEU 2025 wichtige Themen für die Zukunft der WordPress-Entwicklung besprochen. Ein zentraler Punkt war, wie neue Mitwirkende besser eingebunden werden können.
Dazu wurden klarere Dokumentation, aktive Support-Kanäle und Mentoring vorgeschlagen. Auch die Rolle der Committer wurde diskutiert. Sie sollen nicht nur Code zusammenführen, sondern auch als Reviewer aktiv sein.
Ein weiterer Punkt war die Optimierung des Release-Zyklus. Es wurde über die Arbeit mit Feature Branches gesprochen. Das soll die Prüfung großer Änderungen erleichtern. Außerdem ist eine bessere Zeitplanung geplant, um den Stress vor dem Feature Freeze zu verringern.
KI-Team
Das KI-Team möchte klar kennzeichnen, wenn Inhalte mit künstlicher Intelligenz erstellt oder unterstützt wurden. Ziel ist Transparenz für Leser*innen und Redaktionen. Eine wichtige Idee: visuelle Hinweise im WordPress-Editor, die aber den Lesefluss nicht stören.
Es soll auch einfach sein, Inhalte zu prüfen und die menschliche Beteiligung zu bestätigen. Außerdem wurde über Metadaten gesprochen. Damit kann dokumentiert werden, ob KI bei der Erstellung geholfen hat. Ein Interface könnte anzeigen, ob ein Text durch KI verändert wurde. Weitere Ideen: Integration von KI in den Editor-Workflow.
Die Gruppe hat sich auf drei Schwerpunkte geeinigt. Sie wollen:
- Visuelle Elemente (Hinweise, Labels, Blöcke) für KI-Inhalte entwerfen.
- Technisch prüfen, wie sich KI-Nutzung als Metadaten speichern lässt — ohne dabei Leistung oder Kompatibilität zu stören.
- Diskutieren, welche Anwendungsfälle Vorrang haben sollen. Zum Beispiel Schreibassistenten, automatische Zusammenfassungen oder Hilfen bei der Überarbeitung.
Playground-Team
Das Playground-Team hat eine neue SQLite-Integration für WordPress vorgestellt. Sie soll sich besser in das System integrieren und lokale Entwicklungs- und Testumgebungen ohne MySQL oder MariaDB erleichtern.
Im Gegensatz zu früheren Ansätzen nutzt diese Integration die Datenbank-Architektur von WordPress 6.4. Sie ist vollständig kompatibel mit dem WordPress-Core und erfordert keine tiefgreifenden Codeänderungen.
Ziel ist eine sofort funktionierende, konsistente SQLite-Erfahrung. Das öffnet neue Möglichkeiten für Tools wie Playground und automatisierte Tests. Die Integration ist noch experimentell. Die Community wird eingeladen, sie zu testen, Fehler zu melden und zur Weiterentwicklung beizutragen. Langfristig soll das Ganze Teil des offiziellen WordPress-Ökosystems werden.
Accessibility-Team
Das Accessibility-Team will mit dem Projekt zu Dokumentation von Barrierefreiheit starten. Bestehende Inhalte zur Barrierefreiheit sollen in das GitHub-Repository WPAccessibility übertragen werden.
Das Ziel ist aktuelle Informationen darüber bereitzustellen, wie man für WordPress barrierefrei gestaltet, entwickelt und testet. Es wird ein offener Prozess zur Mitarbeit und Überprüfung definiert, geführt vom Accessibility-Team.
Geplant sind praktische Beispiele, klare Anleitungen zu Go’s und No-Go’s, und ein Bereich mit barrierefreiem Beispielcode für Entwickler*innen. So soll die Beteiligung der Community erleichtert und die Einhaltung der WCAG-Standards sichergestellt werden.
Die Projektplanung umfasst:
- Einrichtung und erste Inhaltsübertragung von Juni bis August 2025.
- Umstrukturierung und Qualitätssicherung im September und Oktober.
- Ab November folgen Pflege, Review-Prozess und neue Beiträge.
- Es wird alle zwei Wochen einen Fortschrittsbericht im Accessibility-Blog geben.
Vielen Dank fürs Zuhören und bis zur nächsten Woche!
Alle Informationen zu diesem Podcast und alle Links findet ihr wie immer auf wppodcast.de. Außerdem gibt es diesen Podcast in weiteren Sprachen: Katalanisch, Spanisch, Englisch und Portugisisch
Dieser Podcast ist eine Co-Produktion von KrautPress. Er wird unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht. Der Text im spanischen Original stammt von Javier Casares. Deutsche Übersetzung, Schnitt und Produktion von mir, Simon Kraft.
Schreibe einen Kommentar