WordPress hat eine Reihe von Prinzipien und klaren Schritten festgelegt, um zu entscheiden, ob ein Projekt unter der offiziellen Organisation auf GitHub gehostet oder dorthin migriert werden kann.
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Transkript
Hallo, ich bin Simon Kraft und ihr hört den WP Podcast, mit den wöchentlichen Nachrichten aus der WordPress-Community.
Diese Folge behandelt die Woche vom 2. bis 8. Juni 2025
Es wurden eine Reihe klarer Prinzipien und Schritte definiert, um zu entscheiden, ob ein Projekt unter die offizielle GitHub-Organisation des WordPress-Projekts aufgenommen oder dorthin migriert werden soll. Zuerst soll sichergestellt werden, dass das Projekt der Community gehört und qualitativ hochwertig ist. Nur Repositories, die dem Ökosystem einen Mehrwert bringen, mit zugänglichem und gut verwaltetem Code, kommen in Frage.
Ein Projekt muss drei große Anforderungen erfüllen, um in die Organisation aufgenommen zu werden:
Der erste Punkt ist klare Dokumentation und Zielsetzung. Es muss eine README-Datei oder ein Eintrag in einem Make-Blog geben, der das Problem beschreibt und die Ziele aufzeigt. Der Status muss regelmäßig aktualisiert werden.
Der zweite Punkt ist Sponsoring und Wartung. Es muss mindestens ein aktiver Maintainer aus einem anerkannten Contributor-Team beteiligt sein. Ideal ist ein kleines Team, um die Zukunft des Projekts zu sichern. Diese Personen müssen im README und in der CODEOWNERS-Datei genannt werden.
Der dritte Punkt ist das Engagement für Support und best Practices. Anfragen und Bugs müssen zügig beantwortet werden. Der Code soll den WordPress-Richtlinien folgen. Die Dokumentation muss zugänglich sein. Lizenzen (GPL) und der Code of Conduct der Community müssen eingehalten werden.
Gutenberg
Gutenberg 20.4 und 20.5 sind jetzt verfügbar und bringen einige Neuerungen.
Bei Gutenberg 20.4 gibt es jetzt ein System, das sich dauerhaft merkt, ob eine Nutzer*in die Option „Vorlage anzeigen“ im Editor aktivieren will. Außerdem unterstützt der Abfrage Loop-Block jetzt die Sortierung nach Menü-Reihenfolge.
In Gutenberg 20.5 enthalten mit „create-block“ erstellte Blöcke jetzt ein Block-Manifest mit Metadaten. Das soll die Ladegeschwindigkeit verbessern. Im Veröffentlichungsdialog werden keine Vorschläge für Kategorien oder Schlagwörter mehr angezeigt, wenn keine vorhanden sind.
Performance-Team
Das Performance-Team hat das canonical plugin View Transitions veröffentlicht. Es nutzt die neue CSS View Transitions API, um weichere Übergänge beim Wechsel zwischen Seiten in WordPress zu ermöglichen. Statt eines plötzlichen „Flackerns“ wird ein sanfter „Fade“-Effekt zwischen dem alten und neuen DOM-Zustand gezeigt.
AI-Team
Nach der Vorstellung des AI-Teams als Gruppe, die daran arbeiten soll, wie künstliche Intelligenz die WordPress-Erfahrung verbessern kann, konzentriert sich die erste Phase auf die Erstellung einer Reihe von Canonical Plugins und Basiswerkzeuge. Damit sollen Grundlagen geschaffen werden, die später in den WordPress-Core integriert werden könnten.
Für die Arbeitsweise folgt das Team einer offenen Struktur. Es gibt zweiwöchentliche Treffen. Der Code und die Planung finden in öffentlichen GitHub-Repositories statt. Entscheidungen werden in Pull-Request-Reviews und durch formelle Vorschläge getroffen.
Testing-Team
Das Testing-Team hat herausgefunden, dass im aktuellen WordPress-Arbeitsablauf bei einem getesteten Bugfix – also einem „Patch“ – die Tester die dev-feedback-Markierung setzen, wenn es im Rahmen des Tests zu Beanstandungen gekommen ist. Das Problem ist, dass die meisten Tester*innen den Code nicht im Detail prüfen. Die Entwickler*innen wissen daher oft nicht, ob es eine technische Prüfung gab. Aus diesem Grund ignorieren sie solche Hinweise häufig. Nur Reviews von erfahrenen Personen werden beachtet. Die restlichen Meldungen bleiben so praktisch wirkungslos.
Als Lösung wird eine neue Markierung vorgeschlagen: needs-code-review. Wer nur testet, kann damit kennzeichnen, dass eine Codeprüfung nötig ist. Wer den Code wirklich prüft, kann weiterhin dev-feedback nutzen, wenn die technische Überprüfung abgeschlossen ist. So sehen die Entwickler*innen auf einen Blick, welche Patches bereits gründlich geprüft wurden und welche noch überprüft werden müssen, bevor sie veröffentlicht werden.
Events
Das WordCamp Europe 2025 endete am vergangenen Samstag in Basel. Es waren 1.723 Teilnehmende aus 84 Ländern vor Ort und über 20.000 online dabei. Die drei intensiven Tage begannen mit einem Contributor Day, an dem 640 Personen in 21 Teams mitarbeiteten.
Wie bei vorherigen Versionen des WordCamp Europe war auch diesmal Matt Mullenweg dabei, zum ersten Mal begleitet von Mary Hubbard. Sie sprachen eine halbe Stunde über Projekte und das WordPress-Ökosystem und beantworteten danach einige Fragen der Teilnehmenden.
Wichtige Themen waren europäische Datenschutz- und Cybersicherheitsregeln, der Start des FAIR-Projekts und das Campus-Connect-Projekt. In Italien können dabei 5.000 Studierende Universitätscredits bekommen, wenn sie 150 Stunden zu WordPress beitragen. Es wurde jedoch nicht erklärt, wie diese Beiträge organisiert werden sollen oder welche Aufgaben die Studierenden übernehmen.
Auch das Programm Five for the Future wurde häufig angesprochen. Es war Thema in den Gesprächen, den Fragen und beim WP Café am selben Vormittag mit Mary selbst.
Wer das Event verpasst hat, kann sich jetzt durch mehr als 6.000 Fotos kämpfen, um Teilnehmende und besondere Momente zu entdecken. Und wer nicht genug von der europäischen Community bekommen kann: das WordCamp Europe 2026 findet nächstes Jahr vom 4. bis 6. Juni in Krakau, Polen, statt.
Vielen Dank fürs Zuhören und bis zur nächsten Woche!
Alle Informationen zu diesem Podcast und alle Links findet ihr wie immer auf wppodcast.de. Außerdem gibt es diesen Podcast in weiteren Sprachen: Katalanisch, Spanisch, Englisch und Portugisisch
Dieser Podcast ist eine Co-Produktion von KrautPress. Er wird unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht. Der Text im spanischen Original stammt von Javier Casares. Deutsche Übersetzung, Schnitt und Produktion von mir, Simon Kraft.
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